Gewalt an Frauen wird gerne zur Privatangelegenheit reduziert.
Gewalt gegen Frauen ist leider auch keine Ausnahmeerscheinung, sondern alltägliche, bittere
Realität. Auch in Deutschland ist körperliche und sexualisierte Gewalt
gegenüber Frauen noch immer an der Tagesordnung. Laut einer aktuellen
EU-Studie hat jede dritte Frau seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche
oder sexualisierte Gewalt erfahren: zu Hause, am Arbeitsplatz, im
Internet oder in der Öffentlichkeit. Jede siebte Frau war Terre des
Femmes zufolge schon einmal Opfer einer Vergewaltigung, versuchten
Vergewaltigung oder sexuellen Nötigung.
Wir wollen, dass Frauen besser vor Gewalt geschützt werden. Deshalb
fordern wir die dringend notwendige Reform des Sexualstrafrechts, damit
die sexuelle Selbstbestimmung uneingeschränkt geschützt wird. Alle nicht einvernehmlichen sexuellen Handlungen müssen vom Gesetz erfasst und verfolgt werden können. Nein heißt Nein.
Dass die geplanten Auftritte von selbsternannten ‚Pick-up Artists‘, die offen zu gewalttätigen Handlungen gegen Frauen aufrufen, in Deutschland möglich sind und Anhänger finden, ist ungeheuerlich und nicht hinnehmbar. Das zeigt, dass es nach wie vor wichtig ist, Flagge zu zeigen gegen Gewalt an Frauen und für ihr Recht auf Selbstbestimmung.
Auch dieses Jahr werden wir Grüne wieder am 25. November an der Terre
des Femmes-Fahnenaktion „Frei leben – ohne Gewalt“ teilnehmen. Damit
bekunden wir Solidarität mit allen von Gewalt betroffenen Frauen und
setzen ein öffentliches Zeichen gegen jegliche Form von Gewalt an Frauen.“