Das Bündnis „Weinheim bleibt bunt“ lädt am Montag, 9. November 2015, zu einer Gedenkstunde anlässlich des 77. Jahrestags der Reichsprogromnacht an das Mahnmal im Stadtgarten ein. Gastrednerin ist Orna Marhöfer aus Mannheim. Sie war dort 21 Jahre lang Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde. Der Aufbau der Synagoge in F 3 ist maßgeblich mit ihrem Namen verbunden. Frau Marhöfer ist seit vielen Jahren auch Delegierte im Oberrat der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden, deren Vorsitzende sie zwischenzeitlich war.
„Weinheim bleibt bunt“ will mit der Gedenkstunde die Erinnerung an die jüdischen Bürgerinnen und Bürger Weinheims aufrechterhalten. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde Weinheim zum Schauplatz der nationalsozialistischen Rassenideologie und Judenverfolgung. Die Weinheimer Synagoge in der Bürgermeister-Ehret-Straße 5 fiel dem Nazi-Terror zum Opfer. Vor der Sprengung zerstörten SA-Männer mit Äxten und Beilen den Innenraum sowie den Davidstern. Die Weinheimer Feuerwehr durfte nicht zum Löschen ausrücken. In der Weinheimer Innenstadt wurden die Schaufenster der jüdischen Geschäfte eingeschlagen, es kam zu Hausdurchsuchungen. Alle jüdischen Männer wurden verhaftet. Die jüdische Gemeinde wurde auf grausame Weise zerstört.
Info: Gedenken an die Judenverfolgung in Weinheim anlässlich des 77. Jahrestags der Reichsprogromnacht. Eine Veranstaltung von „Weinheim bleibt bunt“. Montag, 9. November 2015, 18 Uhr, am Mahnmal im Stadtgarten.