An Herrn Wirtschaftsförderer
Jens Stuhrmann
und Herrn Leiter des Stadtplanungsamtes
Herr Sven-Patrick Marx
Rathaus / Schloss
69469 Weinheim
Gewerbeflächenentwicklung – unsere Positionen
Sehr geehrter Herr Stuhrmann, Sehr geehrter Herr Marx
eine Stadt der Größe Weinheims braucht einen stabilen Grundbestand an Wertschöpfung und Arbeitsplätzen. Beides sollte mit nachhaltiger Wirtschaftsförderung und Unternehmensansiedlung betrieben werden. Besonderes Interesse besteht am Bestand örtlicher Gewerbetreibender, denen gute Entwicklungsperspektiven geboten werden müssen.
Potenzialflächen in der Reihenfolge der Tabelle:
Hammelsbrunnen Nord
Potentielle Nutzungskonflikte zu groß: Krankenhaus und Altenheim, geschützte Biotope, Nutzung gärtnerisch, landwirtschaftlich und auch als Erholungsgebiet. Nicht geeignet.
Mannheimer Straße / östl. GRN Klinik
Auch dies ist ein Teil des Hammelsbrunnen und daher kaum als Gewerbegebiet geeignet. Allerdings ist vorstellbar, den Streifen direkt an der Mannheimer Straße zu nutzen, in geringerer Ausdehnung nach Norden und mit den genannten Einschränkungen. Bedingt geeignet.
Hintere Mult:
Früher galt dies Gebiet vor allem wegen der schlechten Erschließbarkeit als kaum geeignet. Nun gibt es eine Grobplanung mit einer sinnvollen Zufahrt. Allerdings geht landwirtschaftliche Fläche verloren. Bedingt geeignet.
Norderweiterung Industriepark:
Die Überprüfung der Notwendigkeit des Hochwasserschutzes ist überfällig. Bei Änderung der HQ100-Ausweisung gut geeignet.
Tiefgewann:
Die Überprüfung der Notwendigkeit des Hochwasserschutzes ist überfällig. Es handelt sich allerdings um Flächen, die gärtnerisch und landwirtschaftlich genutzt werden. Das Gebiet ist aber bereits erschlossen und weist einen klaren Abschluss aus. Bei Änderung der HQ100-Ausweisung bedingt geeignet.
Breitwiesen:
Hier handelt es sich in mehrfacher Hinsicht um ein schwieriges Gebiet. Für Landwirte, als Erholungsgebiet und für die landschaftliche Einbindung der Stadt ist diese Fläche zu erhalten. Sie weist zudem keinen klaren Abschluss in die freie Feldflur auf. Außerdem würde ein weiterer Versuch, hier ein Gewerbegebiet anzusiedeln, den politischen Frieden in unserer Stadtgesellschaft gefährden.“ Die Einstellung einer deutlichen Bevölkerungsmehrheit zum Landschafts- und Landwirtschaftsschutz ist weiterhin unverändert, auch nach Ablauf der Bindefrist des Bürgerentscheids.
Altwiese: Hier sollte weiter geprüft werden: Auch bei der Fa. Transoflex verlaufen Hochspannungsleitungen.
Sinnvoll zu nutzen ist dieses Gebiet allerdings nur, wenn eine Autobahnzufahrt von der BAB 659 ermöglicht wird, so dass der von Mannheim kommende Verkehr zur Daimlerstraße kommen kann. Dies würde auch die Freiburger Straße entlasten. Insgesamt geht es uns perspektivisch darum, dass der zu-und abfließende Schwerlastverkehr aus Wohngebieten rauskommt
Evtl. bedingt geeignet.
Zwischen A5 und KVS, beidseitig der B38 und westlich IP Freudenberg:
Hier handelt es sich um isolierte Flächen in der Feldflur, eine Nutzung als Gewerbegebiet kommt nicht in Frage, zumal der Regionalplan dagegen spricht.
Deutlich mehr Gewicht sollte gelegt werden auf die Nutzung von Leerständen und Freiflächen in den vorhandenen Gewerbegebieten. Auch wenn das mühsam und langwierig ist. Ein Freiflächen- und Leerstandskataster ist dazu ebenso unabdingbar wie seine konkrete Detailverfolgung.
Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Kramer
für die GAL-Fraktion