Der Karren ist an die Wand gefahren. Zum Fund von Antibiotika in niedersächsischen Trinkwasser-Messstellen erklärt Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik in seiner Presseerklärung vom 06. November:
Der flächendeckende und völlig überzogene Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung wird immer mehr zu Bedrohung für uns Menschen.
Es kann nicht verwundern, dass das jetzige System der Billig-Fleischproduktion auf uns zurückfällt. Die Frage, wie wir Tiere halten und zu welchem Preis wir Fleisch immer noch billiger produzieren, ist ein gesamtgesellschaftliches Problem.
Massentierhaltung funktioniert nicht ohne massiven Antibiotikaeinsatz. Denn Antibiotika sind der Treibstoff der Massentierhaltung. Wenn zigtausende Tiere auf engstem Raum unter artwidrigen Bedingungen gehalten werden, um massenhaft billiges Fleisch zu produzieren, sind die Leidtragenden nicht nur die Tiere, sondern letztendlich auch wir Menschen.
Es muss ein Umdenken stattfinden: Die Landwirtinnen und Landwirte müssen von ihrer Arbeit leben können, ohne in dem Teufelskreis aus Intensivierung, fallenden Preisen und Entfremdung vom Tier gefangen zu sein. Wir müssen unsere Bemühungen noch verstärken, den Verbraucherinnen und Verbraucher die Auswirkungen einer Lebensmittelproduktion nahe zu bringen, wo nur der möglichst billige Preis zählt. Es geht nicht um Schuldzuweisungen oder Kampf gegen einzelne Berufsstände, denn ich bin sicher, dass eine nachhaltige und artgerechte Tierhaltung mit würdigen Erzeugerpreisen im Interesse jeder Bäuerin und jedes Bauern ist.