Verärgerung und Bestürzung bei der GAL-Fraktion
„Von der Nachricht über die weit gediehenen Verhandlungen zum Verkauf unserer Burg Windeck sind wir völlig überrumpelt worden,“ stellt die GAL-Fraktionsvorsitzende Elisabeth Kramer fest. „Der Gemeinderat hat definitiv nichts gewusst. Diese Art der Geheimpolitik am Ende der Amtszeit des Oberbürgermeisters bedeutet nicht nur eine grobe Missachtung des Gemeinderats, sondern auch der Bevölkerung, die hier mitreden will. Das zeigen die vielen Beiträge in den Sozialen Medien an diesem Wochenende. Leider bestätigt sich hier auch die mangelnde Lernfähigkeit unseres Stadtoberhaupts,“ sagte die Fraktionsvorsitzende weiter. Eine so folgenreiche Entscheidung hätte nicht hinter dem Rücken der Öffentlichkeit stattfinden dürfen.
Schließlich, dies betont auch Uli Sckerl, handele es sich bei der Burg nicht nur um das weitaus älteste Gebäude von Weinheim: „Es ist unser bedeutendstes Wahrzeichen mit enormer Außenwirkung und besonderer Attraktivität.“ Und er fügt hinzu: „Diesen beispiellosen Vorgang hinter dem Rücken des Gemeinderats können und werden wir nicht akzeptieren.“
Aber selbst bei einigem Verständnis für einen Verkauf hätte keineswegs so vorgegangen werden dürfen, meint die GAL-Fraktion und stellt eine Reihe von Fragen: „Warum gab es keine Information und Diskussion im Vorfeld? Warum keinen Grundsatzbeschluss für oder auch gegen einen Verkauf? Warum nicht eine Ausschreibung, zumindest eine Auswahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Kaufinteressierten? Warum gab es keine Information über die Schwierigkeiten der Pächter auf der Burg und in der Stadthalle und deren Pachtrückstände? Und auch: Warum wurde das Wertgutachten nicht bekanntgemacht?„
Zu beobachten sei, so die GAL-Fraktion weiter, ein eklatantes Defizit bei der Steuerung des Betriebs der städtischen Liegenschaften. Nach dem Schlossparkrestaurant zeige sich auch hier eine desaströse Entwicklung. Hier nur den Verkauf als Lösung zu sehen, das sei wirklich ein Armutszeugnis.
Elisabeth Kramer fordert für die GAL-Fraktion den Stopp jeglicher weiterer Verhandlung sowie eine umfassende Information und Diskussion im Gemeinderat. Dazu gehört die Vorlage des Gutachtens mit seinen Begründungen und die Öffnung für andere Lösungsmöglichkeiten.
Und noch eine Frage bleibt für die GAL-Fraktion offen: „Warum tut sich der Oberbürgermeister in den letzten Tagen seiner Amtszeit so etwas an, so eine offensichtliche Brüskierung von weiten Teilen der Bevölkerung? Es ist schlicht unverständlich, dass er seinen Abschied derart belastet.„