Das Weinheimer Sozialkaufhaus „Lichtblick“.
Es ist schon Tradition bei uns Grünen, an unserem Neujahrsempfang eine Organisation oder auch einzelne Personen zu ehren, die sich ehrenamtlich engagieren. In diesem Jahr entschieden wir uns dafür , die zum Teil ehrenamtlich tätigen HelferInnen des Caritas-Sozialkaufhauses „Lichtblick“ zu würdigen. Der Gedanke, Menschen, die finanziell nicht gut gestellt sind, zu unterstützen, hatte vor 19 Jahren die Gründung eines Mittagstisches für Obdachlose und Bedürftige hervorgebracht. Das gemeinsame Essen gibt es über die Wintermonate bis heute, dieses Zusammenkommen ist durchaus auch wichtig für soziale Kontakte der oft einsamen Menschen.
Das Sozialkaufhaus „Lichtblick“, vielen noch bekannt als „Appel und Ei“, wurde vor 14 Jahren gegründet. Hier werden von Armut betroffene BürgerInnen Weinheims mit Lebensmitteln und anderen Dingen des täglichen Bedarfs versorgt. Die Bedürftigkeit muss mit einem Einkommensnachweis belegt werden. Über die ganze Woche hinweg werden Lebensmittel ausgegeben , welche von den Lichtblick-MitarbeiterInnen täglich bei 30 verschiedenen Groß- und Einzelhändlern abgeholt, genau in Augenschein genommen und im Kaufhauslager sortiert werden und dann zu einem symbolischen Preis (ungefähr 10% der ursprünglichen Kaufpreises) an die Menschen mit geringem Einkommen weitergegeben werden.
In Zeiten, in welchen Lebensmittel tonnenweise weggeworfen werden, weil man fast panisch auf das völlig falsch verstandene Mindesthaltbarkeitsdatum starrt, ist es aus mehreren Gründen zu begrüßen, dass das Essen verwertet wird. Solch ein soziales Vorhaben zieht natürlich noch andere positive Folgewirkungen nach sich: So konnten neben den 60 Ehrenamtlichen sowohl zwei Langzeitarbeitslose als auch fünf geflüchtete Menschen eine Anstellung bekommen. „Lichtblick“ arbeitet nicht gewinnorientiert, das hereinkommende Geld wird ausschließlich für Miete, Energie- und Transportkosten, Reparaturen von Fahrzeugen und Kühlanlagen sowie Personalkosten verwendet.
Es finden täglich im Schnitt 200 Personen den Weg ins Sozialkaufhaus „Lichtblick“. Die Zahl der nachweislich bedürftigen BürgerInnen Weinheims liegt um ein vielfaches höher. Es stimmt, dass es die Aufgabe des Staates – in diesem Fall eines der reichsten Staaten der Welt – ist, sich um Menschen zu kümmern, die, aus welchen Gründen auch immer, in eine prekäre Lage gekommen sind. Es ist gut und notwendig, dass es in der Bürgergesellschaft immer Menschen gibt, die eine Verantwortlichkeit spüren gegenüber Anderen, denen es schlecht geht, die mit ihrem Engagement dazu beitragen, dass die immer weiter auseinandergehende Schere sich ein wenig schließt. Herr Bazzi, Herr Rohr, Herr Kamphausen und Herr Blank und die vielen anderen vom Kaufhaus „Lichtblick“ gehören zu diesen Mitbürgern und Mitbürgerinnen – dafür danken wir ihnen.
Wer Geld, Kleidungsstücke oder Geschirr o.ä. spenden möchte, kann sich an die Weinheimer Tafel wenden:
Tel. 06201-392115 Herr Bazzi