Tourismusbüro am Marktplatz

Das Stadt- und Tourismusmarketing ins Erdgeschoss von Marktplatz 1, mit der Option das Obergeschoss nutzen zu können, wenn es eines Tages erforderlich wird. So könnte man die Meinung der GAL-Fraktion zusammenfassen. Am 20. November beriet der Gemeinderat in einer öffentlichne Sitzung über den zukünftigen Standort des Touristenbüros mit dem Ergebnis: Das Touristenbüro bekommt die Räume im alten Rathaus. Die Galerie, Marktplatz 3, deren Mietvertrag im nächsten Jahr ausläuft, kann bleiben, sofern sich Vermieterin (Stadtverwaltung) und Galeristin über einen neuen Mietvertrag einig werden. Das Stadt- und Tourismusmarketing bekommt zu einem späteren Zeitpunkt Büros im 2. Obergeschoss im Anwesen Marktplatz 3 hinzu. Dort hat seit vielen Jahren die Gewerkschaft IG BCE ihren Sitz. Ihr Vorsitzender Helmut Schmitt ist sauer. Man sei erst vor dreieinhalb Wochen von den Plänen informiert worden und er habe deshalb erwartet, dass die Entscheidung zunächst vertagt werde.

Fraktionsvorsitzenden Elisabeth Kramer: „Helmut Schmitt echauffierte sich verständlicherweise in der Bürgerfragestunde.“

Die GAL erkennt ausdrücklich an, dass eine Verbesserung des Weinheimer Auftritts im Bereich Tourismus und Stadtmarketing sinnvoll ist. Kramer: „So ein Wirtschaftsfaktor wird immer wichtiger“.  Schon vor zwei Jahren hat die Fraktion vorgeschlagen, den Marktplatz 1  als Tourismusbüro zu nutzen. Zum einen, weil das Büro am Marktplatz von Touristen auch gefunden wird, zum anderen, „weil die Stadt Weinheim Besitzerin ist und sich um das Erdgeschoss kümmern muss“.

Dass das Touristenbüro mittlerweile zusätzlichem Raumbedarf für zusätzliche Aufgaben hat, das können wir theoretisch akzeptieren. Den praktischen Konsequenzen können wir aber derzeit nicht folgen, so die Stadträtin vor der Abstimmung.

„Es ist ein Unding, dass die Verwaltung von uns heute eine Entscheidung verlangt zwischen Pest und Cholera: Wir sollen entscheiden, ob die Altstadtgalerie raus muss oder die Gewerkschaft. Wir wundern uns, wie leicht da denn anderen Fraktionen die Entscheidung fällt!

Wir sehen die Notwendigkeit einer heutigen Entscheidung nicht – Betonung liegt auf der heutigen Entscheidung. Es sollte jetzt bald mal mit dem eigentlichen Touristen-Büro nur in Marktplatz 1 begonnen werden, so wie es ursprünglich geplant und so wie der ATU-Beschluss auch gemeint war. Wenn wirklich Konsens gegeben ist, dass wir eine größere Lösung brauchen – das sehe ich noch nicht vollständig – dann gibt es die Option für den Marktplatz 2. OG – aber nur, wenn eine Lösung gefunden wird für den IG BCE – es kann jedenfalls nicht sein, dass der jetzt und sofort einfach auf die Straße gesetzt wird. Und nur mit guten Wünschen ist der Gewerkschaft nicht gedient.“

Die Vorschläge der GAL-Fraktion im Einzelnen:

  1. Einstieg mit Umbau und Nutzung der Flächen im EG Marktplatz 1
  2. Überlegungen, wie der Bürgersaal im Alten Rathaus auch für Besprechungen von Tourismus und Stadtmarketing genutzt werden kann.
  3. Alternativen suchen für den IG BCE – vom Standort her und auch von der Lage im 2. OG müsste sich da was Besseres finden lassen.
  4. Die Erziehungsberatungsstelle bleibt erhalten.

 

Ergebnisse der Abstimmung: Der Vorschlag der GAL bekommt zehn Stimmen. Die Linke will der Gewerkschaft die günstigen Räume am Marktplatz garantieren. Die Erziehungsberatungsstelle ist bei ihnen nicht tabu. Die Mehrheit im Gemeinderat stimmt dafür, den Gewerkschaftern zu kündigen – natürlich mit guten Wünschen.